10. März 2018

Liebe zwischen den Zeilen - Veronica Henry

★★★☆☆   
Diana Verlag
368 Seiten,  9,99€
Onleihe 🗸
" Julius kochte im Prinzip ganz gerne, aber er hatte keine Lust auf Tetanus. "
Lieblingszitat aus dem Buch

Lesegrund
Können wir bevor ich irgendetwas zu diesem Buch schreibe, kurz inne halten und uns an diesem wunderschönen Cover erfreuen? Hach! Ja, dieser  Buchdeckel sprach mich sofort an und ist nicht gering daran beteiligt, dass ich es im Bloggerportal des Random House Verlages anfragte. Aber auch der erste Storyeindruck gefiel mir. Bücher, ein Buchladen, das klang sofort einladend. 




Kurzbeschreibung
Die kleine Buchhandlung Nightingale Books hat Emilia von ihrem geliebten Vater übernommen. Im Herzen des verschlafenen Städtchens Peasebrook ist sie eine Begegnungsstätte für die unterschiedlichsten Menschen mit ihrem Kummer und ihren Träumen. Doch Julius Nightingale war ein großer Buchliebhaber und kein Buchhalter – der Laden steht kurz vor dem Ruin. Emilia bleiben nur wenige Monate, um diesen besonderen Ort vor einem Großinvestor zu retten. Denn nicht nur sie findet hier Freundschaft und Liebe.

Meine Meinung
Ich brauchte sehr lange, um mit der Geschichte warm zu werden, was aber in keiner Weise an der Handlung an sich lag. Diese wirkte auf mich von der ersten Seite an sehr schön, liebevoll und interessant. Was mir zu schaffen machte, waren die vielen, vielen Charaktere. Neben den (eigentlich gefühlten) Hauptpersonen, wurden schnell unzählige weitere Figuren eingeführt, sodass man als Leser kaum mehr hinterher kam. Das liegt besonders daran, dass, wenn ein neuer Charakter eingeführt wird, auch aus seiner Perspektive geschrieben wird. Das geschieht gerade am Anfang sehr oft, was dazu führt, dass man schnell den Überblick verliert, wer gerade an der Reihe ist. Diese Sichtwechsel werden leider auch nicht nachvollziehbar, zum Beispiel an einem Kapitelanfang vorgenommen, sondern teilweise völlig unerwartet, wie nach einem Zeilenumbruch.
Nachdem  jedoch alle Charaktere eingeführt wurden und man sich einen Überblick verschaffen konnte, lässt sich die Geschichte schön, spannend und interessant lesen. Am Ende laufen dann alle Handlungsstränge zusammen, á la Tatsächlich Liebe und es gibt für jede Person ein persönlich gebackenes Happy End, mal mit mehr, mal mit weniger Kitsch.

Fazit
Durch die undurchsichtige Charaktereskalation, die mich von Beginn an zu überfordern drohte, geriet die eigentlich schöne und durchdachte Handlung in den Hintergrund. Man konnte sich auf diese nur zweitrangig konzentrieren, da man den Großteil der Lesezeit damit beschäftigt war herauszufinden, durch wessen Augen man gerade sieht. An sich ist es eine tolle Idee, die Geschichte aus vielen unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, an der Umsetzung scheiterte es hier aber gewissermaßen. Ein paar Zwischenüberschriften oder kürzere Kapitel hätten dabei schon viel geleistet.
Nichtsdestotrotz schaue ich lächelnd auf dieses Leseerlebnis zurück, da mich die Erzählung um die Buchhandlung und darum, was Bücher bewirken können, sehr berührt hat.

Eines noch: Wer dieses Buch liest läuft zusätzlich Gefahr, den großen Wunsch zu entwickeln, eine Buchhandlung aufzumachen. So auch ich. Selbstverständlich. 





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