30. Dezember 2023

Nimm mich mit dir, wenn du gehst - David Levithan & Jennifer Niven

  ★★

Erscheinungstermin: 26. April 2023
352 Seiten




Kurzbeschreibung

Ezras Leben ändert sich von einem Tag auf den anderen, als seine ältere Schwester urplötzlich verschwindet. Kein Brief, kein Hinweis, keine Vorwarnung. Das Einzige, was er findet, ist eine geheime Mailadresse. Alles hätte er von seiner großen Schwester erwartet, aber niemals, dass sie ihn alleinlässt. Verzweifelt versucht er, dem Geheimnis ihres Verschwindens auf die Spur zu kommen.
Bea weiß schon lange, dass sie von zu Hause fliehen muss. Hals über Kopf, ohne ihren jüngeren Bruder in eine fremde Stadt aufzubrechen war allerdings nie ihr Plan. Doch eine geheimnisvolle Nachricht in ihrem Postfach ändert einfach alles – und sie begibt sich auf die Suche – nach jemandem, von dem sie nicht einmal weiß, ob er je gefunden werden will.

Meine Meinung
Zuerst war ich mir unsicher, ob das Buch meine "50 Seiten Chance" besteht, aber zum Ende hin habe ich es regelrecht verschlungen und nur drei Tage gebraucht, um es zu lesen. 

Die Geschichte hat schnell Fahrt aufgenommen, war zwar selten richtig spannend, aber dennoch interessant und aufregend genug geschrieben, um mehrere Stunden am Stück zu lesen. Weil ich Brief-Romane sehr liebe, wurde ich auf dieses Buch aufmerksam. Leider wurden meine Erwartungen an einen Briefroman jedoch nicht ganz erfüllt. Das gesamte Buch besteht ausschließlich aus E-Mails, ohne Unterbrechungen – alles sind E-Mails von unterschiedlichen Charakteren aneinander, meistens zwischen den beiden Protagonisten. Soweit so gut. Die Erzählweise in diesen E-Mails hatte jedoch nicht wirklich etwas mit normalen E-Mails gemein. Stilistisch wirkte es eher so, als wäre abwechselnd ein Kapitel aus der Perspektive von Bea und eines von Ez geschrieben, mit der Besonderheit, dass sie dem jeweils anderen davon erzählen. Es hatte viel mehr etwas literarisch Monolog-haftes als den Stil einer E-Mail, die Jugendliche schreiben. Stilistisch passte das einfach nicht so ganz zusammen und wirkte für mich besonders am Anfang irritierend und etwas nervig. Im Verlauf der Geschichte konnte ich es jedoch weitestgehend ausblenden und hatte dann nicht mehr so große Probleme damit.

Generell hat das Buch viele wichtige Themen behandelt und ist dabei all-in gegangen. Es war beeindruckend, dass nicht nur an der Oberfläche des Themas gekratzt wurde, sondern intensiv von verschiedenen Seiten und Perspektiven beleuchtet wurde. Trotzdem wurde es für einen Lesenden (der nicht getriggert wird) nicht zu brutal, blutig und psychisch belastend, sondern blieb in einem erträglichen, verkraftbaren Rahmen. 

Ein sehr gutes Jugendbuch, das ich vielen Jugendlichen empfehlen würde, sei es dazu, um den Horizont zu erweitern oder um einen Blick dafür zu bekommen, wie das Leben in anderen Familien aussehen kann.

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