21. Mai 2025

Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland - Sarah Brooks

  ★★★★

Dieses Buch war ganz anders, als ich es erwartet hatte und genau das hat es so faszinierend gemacht. Der Klappentext ließ mich vermuten, dass es ein historischer Roman wird, vielleicht mit leichtem Abenteuer-Flair. Was ich bekam, war jedoch eine überraschend fantasievolle, düstere und atmosphärisch dichte Geschichte, die mich ziemlich schnell in ihren Bann gezogen hat.

Anfangs war ich irritiert, weil die Fantasy-Elemente deutlich stärker waren als angenommen. Aber sobald ich mich darauf eingelassen habe, entwickelte das Buch einen ganz eigenen Sog. Die Atmosphäre war teilweise richtig unheimlich und gleichzeitig poetisch. Die Figuren wirkten rätselhaft und ihre Handlungen manchmal schwer zu deuten, aber das passte perfekt zur Gesamtstimmung.

Alles in allem war dieses Buch eine echte Überraschung. Kein Wohlfühlbuch im klassischen Sinne, sondern ein klug erzähltes, mystisches Abenteuer, das mit Konventionen bricht und durch seine ungewöhnliche Erzählweise besticht. Und: Wie schön ist bitte dieses Cover?!

Belladaire Academy of Athletes - Misfits - Maren Vivien Haase

   ★★★★

Belladaire Academy of Athletes – Misfits ist mein absoluter Lieblingsband der Reihe. Es war, als würde man nach Hause zurückkehren – vertraute Atmosphäre, bekannte Gesichter und dazu eine Geschichte, die emotional richtig etwas mit mir gemacht hat.

Delphine und Covey sind zwei Figuren, die mich von Anfang an interessiert haben. Was mir besonders gefallen hat, war, wie nahbar sie geschrieben sind. Ihre Entwicklung war nicht nur glaubhaft, sondern auch richtig schön mitzuerleben. Ich hatte das Gefühl, ihnen beim Wachsen zusehen zu dürfen – und das ist immer ein gutes Zeichen.

Der Schreibstil ist wie gewohnt angenehm und leicht, aber nicht oberflächlich. Die Balance zwischen emotionalen Themen, angenehmem Lesefluss und einem lebendigen Setting war für mich nahezu perfekt. Besonders schön war es auch, alte Charaktere wiederzutreffen und erneut in die Welt der Academy einzutauchen.

Für mich war dieser Band genau richtig: berührend, motivierend, mit Tiefe und Herz. So schade, dass die Reihe nun vorbei ist, doch das heißt ja nicht, dass man die Bände nicht nochmal lesen kann ;)

Der Christmas Club - Becca Freeman

 ★★


Der Christmas Club hat mich mit seiner ruhigen, warmherzigen Art positiv überrascht. Es ist kein typisches Weihnachtsbuch mit Zuckerguss und Hollywood-Romantik, sondern erzählt auf eine realistische und einfühlsame Weise von Freundschaft, Veränderungen und unausgesprochenen Gefühlen. Gerade das macht es besonders.

Die Geschichte wirkte auf mich wie eine gemütliche Decke: angenehm, sanft, mit einem leisen Sog. Der Fokus auf die Gruppe von Freunden, ihre gemeinsame Geschichte und ihre Dynamik stand klar im Mittelpunkt, das hat mir sehr gefallen. Was mir ein wenig gefehlt hat, war das typische Weihnachtsgefühl. Vielleicht bin ich durch klassische Weihnachtsfilme und -romane etwas geprägt, aber bei mir wollte der Funke in Sachen Festtagsstimmung nicht ganz überspringen. Dafür hat mich die emotionale Tiefe der Figuren berührt, besonders, weil ihre Schicksale glaubwürdig und nicht überdramatisiert dargestellt wurden.

Alles in allem ein ruhiges Buch, das auf ehrliche Weise zeigt, wie komplex und gleichzeitig wunderschön die Weihnachtszeit sein kann.







Songs for the Beautiful - Maren Vivien Haase

  ★★

Ich hatte mich wirklich auf „Songs for the Beautiful“ gefreut, vor allem, weil mir die Belladaire-Reihe so gut gefallen hatte. Die Musikbranche als Setting fand ich grundsätzlich spannend, das Szenario hätte großes Potenzial gehabt, doch leider blieb die Geschichte für mich eher an der Oberfläche.

So richtig „gecatcht“ hat mich das Buch nicht. Ich hatte Schwierigkeiten, in die Handlung hineinzufinden, vor allem, weil mir bei den Figuren etwas gefehlt hat. Ihre Gefühle und Entwicklungen wurden zwar beschrieben, aber ich konnte sie nicht wirklich spüren. 

Der Schreibstil war gewohnt locker und angenehm zu lesen und stellenweise auch charmant und witzig. Dennoch hatte ich immer wieder das Gefühl, dass die Handlung etwas zu sehr vor sich hin plätscherte. Diese besondere Atmosphäre, die ich so an der Belladaire-Reihe geliebt habe, wollte hier leider nicht aufkommen. 

Trotzdem: Fans von leichter, romantischer Unterhaltung mit einem Hauch Popstar-Glitzer werden an dem Buch ihre Freude haben. Ich persönlich hätte mir mehr Tiefe und ein bisschen mehr Emotion gewünscht.

17. August 2024

Call it what you want - Für mich ist es Liebe - Alissa DeRogatis

 ★★

Roman
368 Seiten


Kurzbeschreibung

Es ist ihr letztes Jahr am College – und Sloane will jede Minute davon genießen. Jede Menge Partys, billige Drinks und mit ihrer Mitbewohnerin zu The Chainsmokers singen, als ob die Nacht kein Ende hätte. Ihr Abschluss ist zum Greifen nah und sie träumt von New York und einer Karriere als Autorin. Das Letzte, was sie braucht, ist ein Mann, der ihren Zielen im Weg steht.

Dann trifft sie Ethan. Er ist groß, attraktiv und irgendwie geheimnisvoll. Die Anziehungskraft zwischen den beiden bringt ihre Welt zum Stillstand. Doch er kann und will ihr nichts versprechen. Zu groß ist seine Angst, sich zu öffnen. Sloane verliebt sich hoffnungslos, und mit jedem unbeantworteten Anruf und jedem unerwiderten Blick bricht ihr Herz noch ein bisschen mehr. Wird Ethan jemals bereit sein, sie aufzufangen?


Meine Meinung

„Call It What You Want“ hat bei mir ein Auf und Ab der Gefühle ausgelöst. Anfangs fand ich die Geschichte vielversprechend und war gespannt, wohin sie führen würde, doch im Mittelteil verlor das Buch an Fahrt, und ich war wirklich versucht, es abzubrechen. Die Handlung zog sich in die Länge und drehte sich gefühlt im Kreis. Trotzdem blieb ich dran, weil ich wissen wollte, wie die Geschichte ausgeht. Zum Glück wurde es gegen Ende wieder interessanter. Es mag nicht unbedingt spannend gewesen sein, aber die Wendungen und das Finale hatten etwas, das mich wieder fesselte.

Insgesamt war die Story wichtig und gut ausgearbeitet, auch wenn ich mit einigen Aspekten der Charaktere meine Schwierigkeiten hatte. Besonders ihr Lebensstil, geprägt von häufigem Alkoholkonsum, störte mich. Vor allem, dass das ständige sich Betrinken der Protagonisten kaum kritisch reflektiert wurde, obwohl die negativen Folgen von Suchtverhalten an einer anderen Stelle des Romans eine zentrale Rolle spielten.

Ein weiterer Punkt, der mich etwas enttäuschte, war der geringe Bezug zu Taylor Swift. Zwar wurde sie hin und wieder erwähnt, doch bei einem solchen Titel hätte ich mir (als Swiftie) mehr Bezug zu ihr gewünscht, vor allem, weil das Buch parallel zur Taylor Swift Deutschland Tour erschienen ist. Da hätte man durchaus mehr rausholen können.

Alles in allem hat mir „Call It What You Want“ trotzdem gut gefallen. Es hat mein Leben nicht verändert, aber das muss es auch nicht. Ich denke, für eine bestimmte Zielgruppe ist es ein sehr gutes und vor allem wichtiges Buch. Diese Zielgruppe bin ich vielleicht nicht, aber es hat mir dennoch eine schöne Lesezeit beschert. Ich würde den Roman besonders Personen empfehlen, die sich gerade in einer verändernden Lebenssituation befinden, vielleicht eine Trennung durchmachen oder kürzlich durchgemacht haben. Es braucht definitiv mehr solcher realistischer "Trennungsbücher", aus denen die Protagonistin am Ende stark und selbstbewusst hervorgeht. Ein solches ist dieses Buch auf jeden Fall.

Neunzehn Stufen - Millie Bobby Brown

 ★★

Roman
416 Seiten


Kurzbeschreibung
London, 1942: Trotz des um sie herum tobenden Kriegs gibt die 18-jährige Nellie Morris alles dafür, um Ruhe und Ordnung in den Alltag ihrer Familie zu bringen. Ihrer Sehnsucht nach einer unbeschwerten Jugend und einem Leben in Freiheit hat sie längst abgeschworen – bis sie den amerikanischen Piloten Ray kennenlernt. Er zeigt ihr, dass es gerade in diesen Zeiten wichtig ist zu träumen und für diese Träume einzustehen. Doch als sich eine schreckliche Tragödie ereignet, droht das Glück des jungen Paares zu zerbrechen. Und auch Nellies Familie gerät in höchste Gefahr …

Meine Meinung

"Neunzehn Stufen" hat mich von Anfang bis Ende begeistert. Ich bin ein großer Fan von Millie Bobby Brown und war neugierig, was sie als Autorin zu bieten hat. Dass das Buch auf einer wahren Geschichte basiert, hat meine Begeisterung nur noch verstärkt. 

Die Handlung hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Sie war spannend, emotional und hervorragend geschrieben. Der Schreibstil von Millie Bobby Brown ist angenehm und flüssig, sodass ich das Buch regelrecht verschlungen habe. Es liest sich leicht und schnell, ohne dabei an Tiefe zu verlieren. Besonders beeindruckend fand ich, wie die historischen Ereignisse dargestellt wurden. Sie waren dramatisch und packend beschrieben, sodass man als Leser wirklich mitfühlen konnte.

Die Protagonistin ist mir im Laufe des Romans sehr ans Herz gewachsen. Ihre Geschichte und die Ereignisse in ihrem Leben haben mich tief berührt. Die Charaktere insgesamt sind vielschichtig und interessant gezeichnet, was einen noch tiefer in die Geschichte eintauchen lässt. Das Buch bietet einen wunderbaren Einblick in die Lebensrealität der Menschen jener Zeit, und man lernt dabei auch einiges über die historischen Hintergründe. Es ist eine völlig andere Erfahrung, historische Ereignisse durch einen Romans mitzuerleben, anstatt sie nur nüchtern in Geschichtsbüchern nachzulesen.

"Neunzehn Stufen" ist ein Buch, das ich uneingeschränkt weiterempfehle – und ich habe es bereits mehrfach getan. Falls Millie Bobby Brown weitere Bücher veröffentlicht, werde ich sie definitiv lesen. Dieses Buch ist also nicht nur für Fans der Schauspielerin geeignet, sondern für alle, die gerne gut recherchierte, auf wahren Begebenheiten basierende Romane lesen – ein absoluter Gewinn.

Belladaire Academy of Athletes: Rivals - Maren Vivien Haase

 ★★

Roman
400 Seiten


Kurzbeschreibung

Lova & Luis: Was, wenn aus Konkurrenzkampf Liebe wird?
Als Lova Sandberg erfährt, dass auch Luis Fernández an der Belladaire Academy zugelassen wurde, hätte sie am liebsten wieder ihre Koffer gepackt und Südfrankreich den Rücken gekehrt. Denn sie und Luis verband einst nicht nur ihre Leidenschaft für Tennis...


Meine Meinung

Nach dem grandiosen ersten Teil der Belladaire-Reihe war meine Vorfreude auf den zweiten Band, „Belladaire Academy – Rivals“, riesig. Doch leider wurde meine Begeisterung beim Lesen des zweiten Teils etwas gedämpft.

Der Hauptgrund dafür lag im Mittelteil des Buches, der sich für mich sehr in die Länge zog. Die Handlung stagnierte, und es gab nur wenig Entwicklung. Es fühlte sich an, als würde sich alles im Kreis drehen, und dadurch verlor das Buch für mich deutlich an Spannung. Tatsächlich habe ich das Buch zwischenzeitlich für mehrere Wochen zur Seite gelegt, bevor ich mich aufraffen konnte, weiterzulesen. Hier hätte ich mir gewünscht, dass die Autorin entweder mehr Ereignisse einbaut oder den Mittelteil strafft.

Als ich das Buch schließlich fertig gelesen hatte, blieb der langweilige Mittelteil allerdings immer noch in meinem Kopf, sodass ich zunächst dachte, den dritten Teil nicht lesen zu wollen. Jetzt, einige Wochen später, freue ich mich jedoch wieder darauf, in die Welt von Belladaire zurückzukehren. Das spricht für die Stärke des Settings, das die Autorin geschaffen hat. Es ist eine eigene kleine Welt, in die man gerne zurückkommt.

Besonders gelungen finde ich auch den Fokus auf den Sport, der in dieser Reihe nicht nur am Rande vorkommt, sondern einen zentralen Teil der Handlung einnimmt. Dies hebt das Buch zweifellos von vielen anderen Sport-Romance-Büchern ab. Gerade für Leserinnen und Leser, die selbst intensiv Sport treiben oder sogar Leistungssport machen, behandelt das Buch sehr wichtige Themen wie Doping, Drogen und die Bedeutung der mentalen Gesundheit. Diese Themen werden eindrucksvoll und einfühlsam dargestellt und sind nicht nur im Sport, sondern auch in vielen anderen Lebensbereichen von großer Bedeutung.

Der Schreibstil ist, wie gewohnt, locker, leicht und flüssig, sodass man gut im Lesefluss bleibt. Es war auch schön, wieder auf bekannte Protagonisten aus dem ersten Band zu treffen, die in der Fortsetzung Raum bekommen und weiterentwickelt werden.

Alles in allem hat mir der zweite Teil der Belladaire-Reihe trotz einiger Längen gut gefallen. Das Buch vermittelt fast ein bisschen „Harry Potter“-Vibes, also ein großes Kompliment ans Setting. Deswegen freue ich mich darauf, die Geschichte weiterzuverfolgen und schon bald wieder in diese Welt aus Glamour, Sport, Freundschaft und Liebe einzutauchen.