★★★✰✰
Roman
368 Seiten
„Call It What You Want“ hat bei mir ein Auf und Ab der Gefühle ausgelöst. Anfangs fand ich die Geschichte vielversprechend und war gespannt, wohin sie führen würde, doch im Mittelteil verlor das Buch an Fahrt, und ich war wirklich versucht, es abzubrechen. Die Handlung zog sich in die Länge und drehte sich gefühlt im Kreis. Trotzdem blieb ich dran, weil ich wissen wollte, wie die Geschichte ausgeht. Zum Glück wurde es gegen Ende wieder interessanter. Es mag nicht unbedingt spannend gewesen sein, aber die Wendungen und das Finale hatten etwas, das mich wieder fesselte.
Insgesamt war die Story wichtig und gut ausgearbeitet, auch wenn ich mit einigen Aspekten der Charaktere meine Schwierigkeiten hatte. Besonders ihr Lebensstil, geprägt von häufigem Alkoholkonsum, störte mich. Vor allem, dass das ständige sich Betrinken der Protagonisten kaum kritisch reflektiert wurde, obwohl die negativen Folgen von Suchtverhalten an einer anderen Stelle des Romans eine zentrale Rolle spielten.
Ein weiterer Punkt, der mich etwas enttäuschte, war der geringe Bezug zu Taylor Swift. Zwar wurde sie hin und wieder erwähnt, doch bei einem solchen Titel hätte ich mir (als Swiftie) mehr Bezug zu ihr gewünscht, vor allem, weil das Buch parallel zur Taylor Swift Deutschland Tour erschienen ist. Da hätte man durchaus mehr rausholen können.
Alles in allem hat mir „Call It What You Want“ trotzdem gut gefallen. Es hat mein Leben nicht verändert, aber das muss es auch nicht. Ich denke, für eine bestimmte Zielgruppe ist es ein sehr gutes und vor allem wichtiges Buch. Diese Zielgruppe bin ich vielleicht nicht, aber es hat mir dennoch eine schöne Lesezeit beschert. Ich würde den Roman besonders Personen empfehlen, die sich gerade in einer verändernden Lebenssituation befinden, vielleicht eine Trennung durchmachen oder kürzlich durchgemacht haben. Es braucht definitiv mehr solcher realistischer "Trennungsbücher", aus denen die Protagonistin am Ende stark und selbstbewusst hervorgeht. Ein solches ist dieses Buch auf jeden Fall.
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